25.08.2021 " Image und PR" oder der Nachtrag zum 27.05.2021 "der blaue Bauwagen"

Liebe Deutsche ErdWärme, 

spätestens seit Veröffentlichung des unten stehenden Artikels sind wir uns sicher, dass Sie fleißig mitlesen und sich Anregungen für die Gestaltung Ihrer eigenen Homepage und den FAQ`s suchen. Kein Problem - machen Sie das! Herr Pohl hat im Rahmen der StayHome Veranstaltung ja selbst eingestanden, dass die Deutsche ErdWärme diesbezüglich  einiges von der BI lernen könne und in puncto "Öffentlichkeitsarbeit" noch nachbessern müsse. 


Liebe MitbürgerInnen,

Sie erhalten seither ganz einfach, schnell und barrierefrei Zugang zu allen aktuellen Informationen, die das Projekt Graben-Neudorf betreffen.
Sie gelangen von der Hompage: 
https://www.deutsche-erdwaerme.de/

über das drop-down-Menü zu den Projekten: https://www.deutsche-erdwaerme.de/erdwaerme-und-projekte/

 dann müssen Sie nur noch scrollen und schlussendlich auf den Schriftzug "Graben-Neudorf"  einen links-Klick setzen: https://www.deutsche-erdwaerme.de/graben-neudorf/

und schwupp können Sie die nächsten Schritte im Entwicklungsprozess auf der "Projektseite Erdwärmeanlage Graben-Neudorf" verfolgen. 


Sie können sogar einen Newsletter abonnieren!

Das haben wir in Juni 2021 umgehend getan. Das Abo wurde uns am 14.06.21 schriftlich bestätigt und  wir haben seither 0,00 Nachrichten erhalten. Schade, liebe Deutsche ErdWärme. Auch an diesem Punkt bitte nochmal nachbessern. 


Die letzte Pressemeldung wird mit dem 02.08.2021, 20:22 Uhr datiert. Liebe Deutsche ErdWärme, beachtet doch bitte die regionale Presse und den Rundfunk. Oder schaut nochmal auf unsere Seite!


Dafür finden interessierte BürgerInnen mittlerweile den Bescheid "Zulassung des Hauptbetriebsplans zur Herrichtung des Bauplatzes am Standort Graben-Neudorf und Durchführung der Bohrarbeiten für die geothermische Dublette" https://www.deutsche-erdwaerme.de/wp-content/uploads/HBP_-GN_Bohrplatz_Bohrungen.pdf


Und Sie finden erste Hinweise darauf, dass auch die Deutsche ErdWärme ihr Unternehmensimage verbessern möchte:
Große Konzerne investieren mittlerweile viel Geld  in ausgefeilte PR-Maßnahmen. Sie haben erkannt, wie wichtig es ist, bei ihren Kunden ein gutes Image zu verkörpern. Öffentlichkeitsarbeit ist für zahlreiche Unternehmen ebenso entscheidend. Generell gilt: Je größer ein Unternehmen ist, desto mehr unterschiedliche Stakeholder sind daran beteiligt, die jeweils ihre eigenen Interessen verfolgen. 
Die wesentliche Herausforderung bei der Gestaltung eines Unternehmensimages liegt darin, möglichst viele dieser unterschiedlichen Bedürfnisse, Ziele und Gruppeninteressen zu befriedigen. Insbesondere bei einem Unternehmen wie der Deutschen ErdWärme (DEW), das mit seiner Tätigkeit kritisch in der Öffentlichkeit diskutiert wird.   Schauen Sie sich mit mir die einzelnen Akteure genauer an:

Mitarbeiter
Mitarbeitern ist es an guten Arbeitsbedingungen und attraktiver Bezahlung gelegen. Abwechslungsreiche, sinnvolle Tätigkeiten, ein angenehmes Arbeitsklima, berufliche Fortbildung und interne Karrieremöglichkeiten sind ihnen wichtig. 
Vielleicht es es aber von Belang, ob der eigene Arbeitsplatz gesellschaftlich akzeptiert wird?
Kann ich in meinem Freundeskreis sagen: "Ich arbeite einem Erdwärme-Kraftwerk" - mit welchen Reaktionen muss ich rechnen?
Aber, seien wir ehrlich, am Standort Graben Neudorf werden voraussichtlich MitarbeiterInnen in Höhe einer nicht zweistelligen Zahl arbeiten. 

Lieferanten
Lieferanten schätzen eine zuverlässige und langfristige Zusammenarbeit. Ihnen sind eingehaltene Verträge und gute Konditionen wichtig. 
Das Fündigkeitsrisiko, die Größe des Reservoires, die Fließrate, die Gefahr induzierter Seismizität und das potentielle Erkalten des Tiefenwassers - wir werden beobachten, wie lange die Langristigkeit sein wird.

Endkunden
Der Endkunde will ein möglichst gutes Produkt zum bestmöglichen Preis. Das Preis-Leistung-Verhältnis ist für ihn entscheidend. 
Die DEW gibt den Strom in das allgemeine Stromnetz ab und erhält für diesen "Öko-Strom" eine rentable Umlage. Ich beziehe diesen grünen Strom aus Graben-Neudorf vielleicht im Rahmen meines "Naturstrom-24" Vertrages, aber da werde ich erwartungsgemäß keinen Standortbonus erhalten.
Für den Abbau von Lithium hält die DEW bereits eine staatliche Konzession in Händen und solange Batterien auf  dieser Rohstoffbasis erstellt werden, wird der Privatinvestor stattliche Summen einstreichen.
Kann ich dann wenigstens zu einem günstigen Preis duschen und heizen? 
Teilnahmeverträge müssen oftmals langfristig eingegangen werden. Eine individuelle Reaktion auf Marktpreise oder Änderung von Emissionsschutzvorgaben ist somit nicht möglich. Daher gleicht der Nahwärmebezug ein wenig dem Prinzip „Mitgegangen, mitgefangen“. Dazu kommen Versicherungsbeiträge im Wärmeliefervertrag für Insolvenzschutz und Betriebsausfall des Tiefengeothermie-Kraftwerks. Vorab müssen bereits hohe Investitionskosten für die energetische Renovierung meines Hauses und die Bereitstellung aller Voraussetzungen für den technischen Anschluss an das Nahwärmenetz getätigt werden. 
Entscheiden Sie daher bitte selbst, ob sie günstig oder vermeintlich grün duschen und heizen.

Anteilseigner
Die DEW ist eine Gesellschaft mit zahlreichen Schleifenkonstruktionen. Sie kann die Imagepflege gegenüber ihren eigenen Töchtern sicherlich vernachlässigen.
Macht sich die pensionierte Kindergärtnerin aus Kopenhagen, die ihr schwer erarbeitetes Gehalt in die CIP investiert hat, um ihr Rentnerdasein unbeeinträchtigt genießen zu können, Gedanken darüber, ob ich hier in Graben-Neudorf Angst habe, dass mein Haus, das ich mir als "mietfreie Sicherheit" für meine Zeit als Rentnerin gekauft habe, bis dahin Risse aufweist und im schlimmsten Fall mit der Einstufung als Sicherheitsrisiko nicht bewohnbar sein wird? Realistisch gesehen - wohl eher nicht.

Gesellschaft
Die Gesellschaft stellt hohe Ansprüche an ein ethisches Verhalten der Unternehmen. 
Aber unter Zugrundelegung einer utilitaristischen Ethik kann da schon mal die subjektiv empfundene Lebensqualität einzelner Menschen auf dem grünen Altar für einen European Energy Award geopfert werden. (Achtung: Sarkasmusfalle) 
Aus welchem Grund wird der Bürgerschaft nicht die Möglichkeit eröffnet , selbst Teil der Energiewende zu werden und damit Verantwortung für ihre Werte zu übernehmen?
Transparenz und Vertrauen, gelebte politische Partizipation und eine faire Flächenplanung mit Investitionen für die Infrastrukturen der Energiewende könnten den Gesamtnutzen für unsere Gemeinde maximieren, politische Entfremdung minimieren und die DEW marginalisieren. 


Spätestens wenn ein Unternehmen schlechte Presse erhält, kann die gesellschaftliche Sanktionierung eine gefährliche Eigendynamik entwickeln. Denken wir an 3000 Schadensmeldungen, 102 induzierten Erdbeben und Probleme in der Schadensregulierung in Vendenheim und Umgebung oder an die Betreiber eines Geothermie-Kraftwerks in Island, dem Mutterland der Geothermie, denen die isländische Gesundheitsbehörde vor dem Hintergrund von hohen Schwefelwasserstoff-Werten einen Ausbau der Anlage verweigert. 
Werden solche Nachrichten bekannt, folgt vielfach Empörung. Massenpsychologie und Gruppenverhalten führen zu Boykott-Aufrufen, Shitstorms in den Sozialen Medien und Gründung von Bürgerinitiativen (so bereits geschehen u. a. in Graben-Neudorf, Waghäusel, Karlsruhe und geplant in Dettenheim). Ein über lange Zeitfenster hinweg mühsam aufgebautes Image kann in kürzester Zeit dauerhaft zerstört werden, wenn das Unternehmen nicht glaubwürdig und angemessen reagiert und entsprechende Konsequenzen zieht.

Wie verbessert man ein Unternehmensimage?


Authentisch und glaubwürdig bleiben
Zu einer guten Unternehmenskultur gehören gelebte Werte: beispielsweise Probleme erkennen, offen kommunizieren, Fehler zugeben, Missstände beheben, transparent aufklären.
Liebe Deutsche ErdWärme, wenn Sie dies doch statt Ihrer derzeit praktizierten Salamitechnik umsetzen könnten, wären wir hocherfreut! 

Corporate-Social-Responsibility
Abteilungen für PR und Corporate-Social-Responsibility kommunizieren das gesellschaftliche Unternehmensengagement nach außen gemäß dem Motto „Tue Gutes und rede darüber!“ Auch hier ist Glaubwürdigkeit enorm wichtig. Werden PR-Aktionen als „Greenwashing“ entlarvt, ist der positive Effekt schnell verspielt.
Grüner Rasen war sicherlich die Basisvoraussetzung für die Premiere des  1. Deutsche ErdWärme Cups. Drei Gegner hatte sich die C-Jugend der SG Graben-Neudorf Cup am 10. Juli 2021 geladen und 200 Zuschauer waren anwesend - das sind 142 mehr als bei der letzten Gemeinderatssitzung (Achtung: Sarkasmusfalle). s. a. https://www.deutsche-erdwaerme.de/projekte/deutsche-erdwarme-cup/

Apropos "grün" - da fällt mir ein, dass der Firmensitz der Deutschen ErdWärme Graben-Neudorf Projekt GmbH immer noch in Grünwald liegt und nicht in Graben-Neudorf. 
Und dennoch ist die Deutsche ErdWärme Mitglied im HGV. Ist dies ein Indikator für eine glaubwürdige Unternehmenskommunikation?


PR-Maßnahmen wirken langfristig. Der finanzielle Erfolg von PR-Aktivitäten lässt sich oft nicht unmittelbar messen, da die Auswirkungen mit zeitlicher Verzögerung auftreten. Ist ein Unternehmensimage erst einmal aufgebaut, bleibt dies über viele Jahre in den Köpfen der Kunden verankert, wenn es keine negative Publicity gibt. Und wer denkt bei all den positiven Aspekten wie Ampelanlagen, Awards und attraktiver Wohnortgestaltung an die kleinen negativen Beispiele von Vendenheim, Staufen, Basel, Landau, Insheim, Böblingen, Oklahoma oder Pohang.

Die Zahl dieser negativen Beispiele könne dennoch verringert werden, meinen Forscher, indem man in erster Linie gefährliche Risse meidet. „Wenn ich keine geologische Störung habe, kann ich kaum größere Beben auslösen“, sagt Joachim Ritter, Geophysiker am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Leider sind für die Geothermie günstige heiße Gesteine meist rissig und stellen damit eine "vielversprechende Störung" dar. Außerdem befinden sie sich zumeist in der unmittelbaren Nähe von Wohngebieten, die sie ja im Rahmen ihres Unternehmenszweiges "Nahwärmenetz" entsprechend versorgen sollen. Horst Kreuter, Vorstandsmitglied von Vulcan Energie, sagte diesbezüglich „Sie finden in Mitteleuropa keine Flächen, wo niemand in der Nähe wohnt und ein Erdbeben spüren könnte.“ (https://www.tagesspiegel.de/wissen/induzierte-erdbeben-wenn-der-mensch-die-erde-zum-beben-bringt/12131768.html)


Stimmt - und genau aus diesem Grund ist Mitteleuropa respektive der Oberrheingraben mit seiner Bevölkerungsdichte als geeigneter Standort für ein (bzw. 15) Tiefengeothermie-Kraftwerk und Bohrtiefen von ca. 3700 Metern aus unserer Sicht auch in Frage zu stellen.


Auf der Sitzung des Regionalverbandes Mittlerer Oberrheingraben am 05.05.21 äußerte sich Herr Pohl dahingehend, dass man sich einem engen Sicherheits-Korsett verpflichtet habe, sonst scheitere der eigene Business-Plan. Und er postulierte laut und deutlich:  „Es darf nichts passieren und das kann man sicherstellen.“ Schlagen wir von diesem Zitat die Brücke zu Herrn Eheims Aussage vom 23.08.21 "Falsche Versprechungen sind verwerflich!" und hoffen inständig, dass die Deutsche ErdWärme, im Gegensatz zu den "schwarzen Schafen der Geothermie-Betreiber" in Landau, Brühl, und Straßburg oder in Staufen und Böblingen die Feinabstimmung zwischen Sicherheitskorsett und Business-Plan ausreichend bedacht hat. 

Andernfalls könnte sich Graben-Neudorf zu einem weiterer riesiger Imageschaden in Sachen "Tiefengeothermie" auswachsen.
Wir werden in jedem Fall darüber berichten - zeitnah, umfassend und mit allen uns zur Verfügung stehenden Medien!


„Klingt komisch, ist aber so.“
Über 25 Jahre stellte der Mann in der Latzhose Bestehendes in Frage, dachte sich Neues aus, entwarf und realisierte viele Pläne.

Erinnern Sie sich?



In dieser Serie brachte der Moderator seinen Zuschauern, Kindern wie auch Erwachsenen, sowohl naturwissenschaftliche Zusammenhänge als auch Wissen über Tiere oder alte Kulturen nahe. Das Spektrum der Themen war äußerst vielfältig: von gesunder Ernährung, Salzgewinnung aus Salinen, Verpackungsmüll im Haushalt, Urlaub ohne Flugzeug bis hin zu den Sternen bei Nacht.

Den jungen und jung gebliebenen Zuschauern wurde eine kritische Herangehensweise an neue Themen vermittelt.

Nachhaltigkeit, die Integration in den Lebensalltag und ökologische Aspekte standen im Vordergrund, wohingegen ökonomische Gesichtspunkte vielfach in den Hintergrund gedrängt wurden.

„Tiefengeothermie“, das wäre bestimmt ein Thema für den Mann in der Latzhose gewesen!
„Wärme aus 4000 m Tiefe – wie kann ich mit heißem Wasser mein Wohnzimmer heizen?“
„Ist die Wärme noch warm, wenn sie am Bruhrain ankommt?“
„Wie wird aus einem Waldgrundstück ein Tiefengeothermie-Kraftwerk?“

Leider befinden wir uns jedoch nicht im Elchwinkel sondern in der Ernst-Blickle-Straße, in der noch kein blauer Bauwagen steht.
Wer baut hier ein Erklär-Modell für uns?
Wer erklärt uns, warum gerade immer wieder Bagger das Erdreich bearbeiten?
Wer informiert uns über den aktuellen Stand des Projektes?


Werte Damen und Herren der Abteilung für kommunale Angelegenheiten und Öffentlichkeitsarbeit der DEW:
Sie bemühen immer wieder öffentlich die 3 Schlagworte „Transparenz – Dialog – Bürgernähe“.

Wie wäre es mit einem Info-Bauwagen inclusive CABito – einem barrierefreien Informationssystem für Graben-Neudorfer Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen?

Sollten Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, dort wiederum keine befriedigenden Antworten bekommen, rate ich Ihnen zu:
„Abschalten! Ihr wollt doch wohl nicht den ganzen Tag in die Röhre gucken und dumm bleiben. Geht raus und macht was!"

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